Als der Lehrer die Schulkinder nach ihren Namen fragt, stellen die sich vor, aber der Lehrer verbessert sie stets, dabei wird aus Hannes in der Verbesserung Jo-Hannes, aus Achim wird Jo-Achim. Der nächste Junge nimmt die Verbesserung vorweg und sagt seinen Namen gleich als Jo-Kurt.
Joghurt war in der DDR nicht immer schwer zu bekommen. In meiner Vorschulzeit gab es in in 1/4-Liter-Flaschen, damals mit dem obligatorischen Pappdeckel. Die später verwendeten Aludeckel waren glaube ich mit einem roten Streifen kodiert. Dieser Joghurt war halbflüssig und wir verbesserten in mit Marmelade. Die Joghurtlöffel gab es aus Plastik deren Spitze war so schmal, dass der Joghurt bequem aus der Flasche gelöffelt werden konnte. Später verschwand dies und der Joghurtpilz, den wir uns wer weiß woher besorgten, wurde von meiner reinlichen Schwester zu heiß abgespült und stellte dann seine Dienste ein.
Später tauchte Joghurt mit säuerlichem Geschmack und mit Fruchtzusatz, ich erinnere mich an Kirschen und Erdbeer, wieder auf. Diesmal in Plastikbechern, in denen sonst auch Rahmbutter verkauft wurde. Diese Behälter hatten den Nachteil, dass sie leicht beschädigt werden konnten. Danach lag der Joghurt im klassischen Tragegefäß und versaute den Rest des Einkaufs.
Als wir in der Kirchengemeinde Besuch aus dem westlichen Teil Deutschlands hatten, war die Freude groß, als die Joghurt in sehr vielen Geschmacksrichtungen zum Abendessen auf den Tisch stellten. Die Aludeckel wurden von den Bechern gezogen und fleißig losgelöffelt. Jedenfalls waren die Ossis damit beschäftigt. Die Wessis schauten jedoch erst einmal, welche Geschmäcker sie hatten und tauschten ihre Lieblingssorten gegeneinander. Es ist wohl, wie ich es in der Mecklenburger Mühle mal gelesen habe: "Wenn die Maus satt ist, schmeckt das Korn bitter."
Zum Nachschauen hier einmal eine DDR-Preisliste nach dem Statistischen Jahrbuch: Preise der DDR von 1985 auf Wikipedia
Mittwoch, 22. Juli 2009
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