Mittwoch, 8. Juli 2009

In memoriam DDR (II) Bücher, Kinderbücher

Bücher waren billig in der DDR. Sagt man. Zum Abschied brachte mir meine Schwester eines meiner ersten Bücher: Der Rabe bläst Trompete. Der Preis: 4,90 Mark der DDR. Der Preis entspricht 0,5 % des Einkommens. Intellektuelle oder im DDR-Jargon Hoch- und Fachschulkader wurden allerdings höher besteuert, was zu einem niedrigeren Nettoeinkommen führte.

Das durchschnittliche Arbeitseinkommen pro Monat für Arbeiter betrug 1982 in der DDR 969, das Haushaltseinkommen war bei 1575 Mark, weil viele Frauen arbeiteten. Quelle: DDR-Lexikon

Heute kosten Bücher ähnlicher Größe (Frederick, Buchstabenbaum) 5, 95 Euro. Das Durchschnittseinkommen von monatliche Arbeiterhaushalten liegt bei 3459 Euro. Der Buchpreis beträgt also 0,014 % des Einkommens, in Ostdeutschland0,019 %.

Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verdienten in Deutschland im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich im Jahr 2008 durchschnittlich 41 509 Euro brutto. Das waren 2,8% mehr als 2007. In den neuen Ländern stiegen die Verdienste mit 3,0% auf 30 151 Euro geringfügig stärker als im früheren Bundesgebiet (2,8% auf 43 310 Euro). Damit erreichten Arbeitnehmer in Ostdeutschland 70% des Verdienstniveaus in Westdeutschland. Quelle: destatis.de

Ein Buch wiegt natürlich keine Wohnung auf, Mieten waren in der DDR definitiv niedriger als heute und hierzulande. Doch Legenden nützen ebenfalls niemandem.