Donnerstag, 16. Juli 2009

Telefon

'Das gibt's doch gar nicht', habe ich immer gedacht.
Doch, das gibts. Bei einem großen deutschen Telekommunikationsanbieter meldete ich mein
Telefon um. (T - Telefongesellschaft, K - Kunde)

1. Anruf

T: Ich nehme mal die Daten auf.

K: Bestätigung kommt prompt per Post.

T: Wenn der Vormieter seinen Anschluss gekündigt hat, können wir den
Auftrag komplett machen.

T will noch einen ISDN-24-Monate-Vertrag mit Internetfernsehen an den Mann bringen. Bietet 120 Euro Wechselbonus ist mir aber zu teuer.

T: Welchen Analog-Anschluss 17,95 für 24 Monate oder 18,95 monatliche Kündigung.

K: Den mit monatlicher Kündigung

T: Ist aber auch zu teuer.

K: Ich will sowieso den Anschluss ganz mitnehmen.

T: Ah, da wohnt ja noch einer.

K: Ja ich ziehe erst im August um.

T: Dann müssen die aber erst kündigen.

Aufnahme in Telefonbuch - bitte nur Auskunft und Druck, kein Internet oder CD-ROM (T: CD-ROM hat ja eh keiner mehr.)


2. Anruf (Beim Vorbesitzer des Hauses.)

K: Ich kann den Telefonanschluss erst ummelden, wenn Sie gekündigt haben.

V: Ich habe meinen Anschluss schon lange bei ..., die ziehen mir den Anschluss selbst um.


3. Anruf

Aufnahme in Datenbank wurde falsch bestätigt.

K: Bitte löschen Sie Internet und elektronische Medien. Ich will nur im Telefonbuch und in der Auskunft erscheinen.

T: Ja, wird gemacht, keine postalische Bestätigung


4. Anruf

K: Ich will umziehen, der Vormieter ist bei einem anderen Anbieter.

T: Ja, das nehmen wir auf, in dem Haus sind ja genug Leitungen. So, da steht ja schon alles. Ist der Tarif ... ok?

K: Ja, wie mit Ihrem Kollegen besprochen.

T. bietet aber stillschweigend den 24-Monats-Analog-Tarif.Bestätigung kommt per Post, enthält neue Telefonnummer (juhu), aber eben den Tarif mit 24 Monaten Laufzeit und Montagetermin am späten Nachmittag.


5. Anruf

K: Ich möchte den Tarif mit monatlicher Kündigung. Es wurde der falsche Tarif bestätigt.

T: Da müssen Sie widerrufen. Schreiben Sie auf den Brief und faxen Sie es.

Keine Bestätigung nach 4 Tagen.

6. Anruf

K: Wie siehts denn aus mit dem neuen Tarif?

T: Ja, der monatliche Tarif ist schon eingetragen.

K: Bestätigung kommt 2 Tage später per Post, enthält ganz neue Telefonnummer (???) und auch den Umzugsservice (Kostenlose Ansage der neuen Rufnummer) und Preselection für Orts- und Fernbereich, keine Rufnummernübertragung und einen neuen Montagetermin jetzt um die Mittagszeit.

7. Anruf

K: Wieso neue Telefonnummer?

T: Der Auftrag wurde ja storniert.

K: Ich wollte nur den anderen Tarif.

T: Da muss aber der Auftrag storniert werden, und ein neuer Auftrag angelegt werden, deshalb haben Sie die neue Nummer.

K: Achso. Ich möchte die Rufnummernübertragung dabei haben.

T: Das stelle ich dann ein.


8. Anruf

K: Beim Umzug habe ich eine neue Telefonnummer.

T: Ja das ist. ...

K: Ich weiß, aber der Tarif wurde storniert. Welche Nummer steht denn dann im Telefonbuch?

T: Sie bekommen eine neue Bestätigung. Haben Sie auch ein Handy.

K: Ja, bei einem anderen Anbieter.

T: Wollen Sie ein iPhone?

K: Nein danke, ich will nur telefonieren.


Fazit

Wenn der erste Ansprechpartner gleich korrekt recherchiert hätte, dass der Anschluss gar nicht mehr beim Anbieter selbst ist, hätte sich die Telefongesellschaft 4 Briefe und mindestens 1 Stunde Arbeitszeit allein bei den Agenten gespart. Mich wundern die Apothekenpreise bei den Tarifen nun nicht mehr. Ich bin gespannt, wie viele Techniker am Umzugstag aufkreuzen, welche Telefonnummer beim alten Anschluss angesagt wird und welche Nummer mit welchem Tarif nun wirklich geschaltet wird und wie sich der Umstieg zum DSL-Anbieter gestalten wird.

Es bleibt so spannend.